Etwa jeder 11. Junge unter 18 Jahren in der Bundesrepublik wurde mindestens ein Mal Opfer körperlicher sexualisierter Gewalt.
Dazu zählen einmalige Übergriffe ebenso wie jahrelanger Missbrauch.
Die Täter bzw. Täterinnen kommen überwiegend aus dem familiären Nahbereich. In etwa 75% der Fälle sind sie den betroffenen Jungen bekannt, etwa 20% der TäterInnen sind Familienmitglieder.
Anzeichen von sexualisierter Gewalt bei Jungen werden häufig nicht ernst genommen. Männlichkeitsideale wie "Stärke" und "Härte" führen dazu, dass auch die Folgen unterschätzt werden:
"Jungen kommen mit so etwas klar …"
Sexueller Missbrauch an Jungen wird daher häufig aus dem gesellschaftlichen Diskurs ausgeblendet. Das betrifft auch den Umgang mit dem Thema in sozialen Hilfesystemen.
Eine Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kam zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel aller Jungen, die als Opfer sexualisierter Gewalt in professionellen Einrichtungen bekannt wurden, keine beraterischen oder therapeutischen Angebote erhielten.
Die gesellschaftliche Tabuisierung sexualisierter Gewalt erschwert gerade betroffenen Jungen, das Schweigen zu brechen und sich in Ihrer Not anzuvertrauen.
Bei uns finden von sexualisierter Gewalt betroffene Jungen einen geschützten Raum und professionelle Unterstützung.